Wohnmobilreisen: Darauf sollten Camper achten
Laut Angaben des VIVD (Caravaning Industrie Verband) wächst die Caravaning-Branche immer weiter. Allein in den ersten drei Quartalen des Jahres 2018 wurden 43.522 Wohnmobile verkauft. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stellt das ein Plus von satten 15,5 Prozent dar. Das ist kein Wunder, bietet das Reisen mit dem Wohnmobil doch viele Vorteile. Urlauber können in ihrem eigenen Tempo und stressfrei von Ort zu Ort fahren und unabhängig Länder oder Regionen erkunden. Das eigene komfortable Heim haben sie immer dabei. Vor einer jeden Wohnmobilreise ist jedoch einiges zu beachten.
Allgemeine Tipps zu Reisen mit dem Wohnmobil
Gerade Personen, die zum ersten Mal auf eine Wohnmobilreise gehen, stellen sich im Vorhinein viele Fragen. Neben der Routenplanung ist es wichtig, sich mit dem Wohnmobil an sich auseinanderzusetzen und vertraut zu machen. Von Bedeutung ist unter anderem die richtige Beladung des Fahrzeugs. Achten Sie darauf, schwere Gegenstände unten sowie in Achsnähe zu lagern. Dabei ist es wichtig, dass das Gewicht gleichmäßig verteilt wird, sonst kann sich das Fahrverhalten negativ verändern. Leichte Gegenstände können demgegenüber weiter oben verstaut werden. Vor dem Losfahren ist außerdem darauf zu achten, dass sämtliche Schränke und Türen korrekt verschlossen sind.
Vor der ersten Wohnmobilreise sollten sich Camper außerdem damit vertraut machen, wie die Versorgung mit Frischwasser abläuft, wie Schmutzwasser entsorgt werden kann und wie Gas und Wasser im Mobil verwendet werden. Eine große Rolle spielt außerdem die Versorgung mit Strom. Schließlich möchten die wenigsten auf Fernseher, Fön und Co. verzichten und auch Handy, Laptop oder Tablet wollen regelmäßig aufgeladen werden. Auf Campingplätzen können Sie Ihr Wohnmobil meist an Landstrom anschließen, doch wer gerne abseits parkt und sich autark mit Strom versorgen möchte, muss auf andere Optionen - etwa einfach anzubringende Solarmodule - setzen.
Nicht zu vergessen ist außerdem das Fahren des Wohnmobils. Dieses ist größer und schwerer als etwa ein Pkw. Es lässt sich damit schwerer manövrieren, hat andere Sichtverhältnisse und unterscheidet sich auch bezüglich des Bremsverhaltens von anderen Kfz. Ein paar Übungsrunden zu drehen kann also auf keinen Fall schaden.
Darauf ist beim Fahren im In- und Ausland zu achten
Egal, ob die Wohnmobilreise Urlauber nun nach Deutschland oder ins Ausland führt: Bestimmte gesetzliche Grundlagen müssen stets beachtet werden. Grundlage ist natürlich der richtige Führerschein. Ohne diesen darf ein Wohnmobil nicht im öffentlichen Straßenverkehr bewegt werden. Mit dem Führerschein der Klasse B dürfen Sie Fahrzeuge bis zu einer zulässigen Gesamtmasse von 3,5 Tonnen führen. Für schwere Wohnmobile muss jedoch eine weitere Klasse her: bis zu einem Gewicht von 7,5 Tonnen wird der Führerschein der Klasse C1 benötigt, bei noch schwereren Kfz sogar die Klasse C. Inhaber des alten Führerscheins der Klasse 3 haben es hier einfacher. Sie dürfen ein Wohnmobil mit einem zulässigen Gesamtgewicht von bis zu 7,5 Tonnen fahren.
Wie die Ladung im Wohnmobil am besten verstaut werden sollte, haben wir bereits erklärt. Doch in diesem Zusammenhang ist noch ein weiterer Punkt von Bedeutung: Ein Wohnmobil darf nicht überladen werden. Leider passiert es schneller als gedacht, dass die erlaubten Werte überschritten werden. In Deutschland kann Sie ein überladenes Fahrzeug schnell ein Bußgeld von 10 bis 235 Euro kosten. Im Ausland kann es sogar um einiges teurer werden.
Von großer Bedeutung ist es außerdem, dass Sie sich vor Ihrer Wohnmobilreise ins Ausland damit beschäftigen, welche Verkehrsregeln in denen von Ihnen bereisten Ländern gelten. In vielen Ländern müssen Sie zum Beispiel auch am Tage mit eingeschaltetem Licht unterwegs sein. Das ist etwa in Finnland, Polen, Dänemark, Tschechien und der Schweiz der Fall. Bei Nichtbeachten der Regel droht ein Bußgeld, das je nach Land bei etwa 10 bis 190 Euro liegen kann.
Wichtig ist es auch, dass Sie vor Ihrer Wohnmobilreise recherchieren, wie schnell Sie im Ausland unterwegs sein dürfen. Bei Geschwindigkeitsüberschreitungen kann ein saftiges Bußgeld drohen - in vielen Ländern sind die Sanktionen nämlich um einiges härter als in Deutschland. Werden Sie beispielsweise in den Niederlanden mit 20 km/h zu viel geblitzt, droht ein Bußgeld ab 165 Euro. In der Schweiz wird bei einer Geschwindigkeitsübertretung von bis zu 15 km/h ein Bußgeld von etwa 250 Euro fällig.
Viele weitere Informationen rund um die Bußgelder, die bei einer Wohnmobilreise drohen können, erfahren Sie im kostenlosen Ratgeber von bussgeldkataloge.eu. Dort können Sie unter anderem nachlesen, in welchen Ländern Sie eine Maut bezahlen müssen und welches Bußgeld droht, wenn Sie ohne Vignette im Ausland erwischt werden.